EUDR: Leitlinien-Vereinfachung unzureichend
Familienbetriebe Land und Forst fordern Null-Risiko-Kategorie und echte Entlastung
Berlin, 16.04.2025.
Die Familienbetriebe Land und Forst sehen in den gestern von der Europäischen Kommission vorgestellten Vereinfachungen zur Umsetzung der EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) keinen Fortschritt. Der Fokus liegt weiterhin vorrangig auf großen Handelsunternehmen und globale Lieferketten. Problematisch bewerten die Familienbetriebe, dass es sich bei den angekündigten Veränderungen nur um die Leitlinien zur Durchführung handelt, nicht aber um eine Veränderung der eigentlichen Verordnung. Sie sind damit in keiner Weise verbindlich.
Aus Sicht der Familienbetriebe ist insbesondere das geplante Länder-Benchmarking entscheidend. Die Einführung einer klar definierten Null-Risiko-Kategorie ist dabei unerlässlich – insbesondere für EU-Mitgliedstaaten mit gesetzlich verankerter, nachhaltiger Waldbewirtschaftung und funktionierender Kontrolle. Forstbetriebe aus diesen Regionen dürfen nicht denselben bürokratischen Pflichten unterworfen werden wie Marktteilnehmer aus Hochrisikoregionen. Eine solche Differenzierung ist nicht nur sachgerecht, sondern entscheidend für die Glaubwürdigkeit und Praxistauglichkeit europäischer Politik.
„Wir erwarten, dass die EU die Verhältnismäßigkeit wahrt und bewährte, transparente Forststrukturen in Europa nicht mit unnötiger Bürokratie belastet“, erklärt Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst. „Die nachhaltige Nutzung des Waldes muss gefördert, nicht erschwert werden.“
Die angekündigten Maßnahmen wie die Wiederverwendung von Sorgfaltspflicht-Erklärungen bleiben für die Forstbetriebe wirkungslos, da die bürokratischen Pflichten unvermindert bestehen bleiben. Damit verpasst die Kommission eine weitere Chance, eine tatsächlich praxisnahe Umsetzung der EUDR sicherzustellen.