Realistische Klimaziele erfordern klare Rahmenbedingungen
Familienbetriebe Land und Forst: Waldmehrung und direkte Vergütung im Fokus
Berlin, 15. Januar 2025.
Die gestern veröffentlichte Stellungnahme des Wissenschaftlichen Beirats für Waldpolitik (WBW) unterstreicht die Notwendigkeit, die im Klimaschutzgesetz festgelegten Senkenziele für den LULUCF-Sektor (Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft) an die realen Herausforderungen des Klimawandels anzupassen. Die Familienbetriebe Land und Forst fordern eine Klimapolitik, die die ökologischen und wirtschaftlichen Bedingungen der Land- und Forstwirtschaft gleichermaßen berücksichtigt.
„Die Klimaschutzziele sind ambitioniert und notwendig, doch sie müssen erreichbar bleiben“, erklärt Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst. „Der alleinige Fokus auf die CO₂-Speicherleistung des Bestandswaldes ist nicht ausreichend. Es braucht umfassendere Ansätze, die auch die Erstaufforstung geeigneter Flächen und eine faire Vergütung der Klimaschutzleistungen einbeziehen.“
Um die Klimaziele nachhaltig und praktikabel umzusetzen, plädieren die Familienbetriebe Land und Forst für:
- Verlässliche Vergütung von Senkenleistungen: Die CO₂-Speicherleistung des Waldes muss finanziell honoriert werden – direkt aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF) und ohne Umwege über den Staatshaushalt. „Die von Verbrauchern und Industrie gezahlten Abgaben für Emissionen müssen zweckgebunden in den Aufbau und Erhalt von CO₂-Senken fließen. Nur so können langfristige Investitionen sichergestellt werden“, so Elverfeldt.
- Erweiterung der Klimabilanzierung: Die Klimaschutzleistung des Waldes geht über die Kohlenstoffspeicherung hinaus. Die Substitution fossiler Rohstoffe durch Holz und der Export klimaschonender Holzprodukte müssen künftig in die Bilanzierung einfließen.
Praktikable Klimaschutzziele statt starrer Vorgaben
Die Familienbetriebe Land und Forst warnen davor, die Klimaschutzziele auf Kosten der Waldeigentümer durchzusetzen. „Rein rechnerische Vorgaben, die nur durch Zwangsmaßnahmen oder überhöhte Holzvorräte erreicht werden können, gefährden nicht nur die Stabilität unserer Wälder, sondern auch die Zukunft der Forst- und Holzwirtschaft“, betont Elverfeldt. „Eine realistische und lösungsorientierte Politik ist der Schlüssel, um Klimaschutz, Wirtschaft und gesellschaftliche Bedürfnisse in Einklang zu bringen.“