Verbändeallianz rät von Nutzung des CO2-Rechners des Umweltbundesamtes und damit dem Einbau fossiler Heizungen ab
Rechner des Umweltbundesamtes hat keinerlei rechtliche Bindung
Berlin, 27.11.2024.
Eine Allianz aus Verbänden der Energie-, Heizungs-, Forst- und Holzwirtschaft rät Verbrauchern und Unternehmen von der Nutzung des CO2-Rechners des Umweltbundesamtes (UBA) ab. Das ursprünglich für die Verbraucherinformation gedachte online-Instrument der Behörde hat, ohne Vorabinformation, seit einem knappen halben Jahr irreführend einen CO2-Emissionsfaktor für das Heizen mit Holz hinterlegt. Durch diese Auslegung kommt der Rechner in abwegiger Weise zu dem Ergebnis, dass Gas- und Ölheizungen für das Klima besser sein als das Heizen mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Die Verbände raten aus Gründen des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit dringend davon ab, auf Grundlage des UBA-Rechners fossile Heizungen einzubauen, und sie damit Holzheizungen vorzuziehen.
Die Verbändeallianz warnt eindringlich davor, sich von den Fehlinformationen des Umweltbundesamtes in die Irre leiten zu lassen und empfiehlt, den Rechner nicht für die eigene Entscheidungsfindung beim Klimaschutz zu nutzen. Die Verbände weisen darauf hin, dass der Rechner keinerlei rechtliche Auswirkung oder Bindung hat und nicht geeignet ist, um Verbrauchern, Berater oder Unternehmen als Entscheidungsgrundlage für den Ausbau erneuerbarer Energien zu dienen. Die Verbände empfehlen stattdessen, sich für den Heizungstausch und den Ausbau erneuerbarer Wärme schlicht am geltenden Recht, wie beispielsweise den Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes oder dem Wärmeplanungsgesetzes zu orientieren und sich nicht von der fehlgeleiteten Informationspolitik der Behörde verunsichern zu lassen. Zudem unterstreichen die Verbände, dass die Falscheinstufung von Holz im Rechner selbstverständlich auch keinerlei Konsequenz für den nationalen oder europäischen Emissionshandel habe und auf Holz kein CO2-Preis anfalle. Dies hatte das Bundeswirtschaftsministerium im Sommer nochmals extra klargestellt.
Die Verbändeallianz kritisiert, dass der ehemals als Informationsportal gedachte UBA-CO2-Rechner seine objektive Beratungsfunktion verloren habe und offensichtlich zur Beeinflussung der öffentlichen Meinung zweckentfremdet werde. Nach den Streitereien um das Gebäudeenergiegesetz im letzten Jahr trägt der Rechner damit zur Verunsicherung der Bevölkerung bei und verzögert die Wärmewende unnötig.
Zu den Mitgliedern der Allianz gehören Initiative Holzwärme (IH), Fachverband Holzenergie im Bundesverband Bioenergie (FVH), HKI Industrieverband Haus-, Heiz und Küchentechnik, Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), AGDW – Die Waldeigentümer, Deutscher Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV), Familienbetriebe Land und Forst, Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) sowie der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks.