Elverfeldt: „Emittierende Sektoren dürfen sich nicht auf dem Wald ausruhen.“
Berlin, 21.06.2023. Nach dem heutigen Kabinettsbeschluss, mit dem die Bundesregierung die Novellierung des Bundes-Klimaschutzgesetzes (KSG) auf den Weg gebracht hat, kritisiert Max v. Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst: „Dieser Beschluss gefährdet das Erreichen der Emissionsminderungsziele. Er lädt emittierende Sektoren ein, bei ihren Anstrengungen nachzulassen und auf zusätzliche Kohlenstoffeinlagerungen im Wald zu spekulieren. Wir fordern den Bundestag auf, diesen Fehler der möglichen Verschiebung unterlassener Emissionseinsparungen in andere Sektoren zu korrigieren.“
Elverfeldt weiter: „Der Forst ist die einzige Branche in Deutschland, deren Wirtschaftsweise mit dem Endprodukt Holz mehr Kohlenstoff bindet als ausstößt. Es muss das Ziel unserer Gesellschaft sein, genau solche Modelle funktionierender Kohlenstoffströme zu stärken und auszubauen. Mit dieser Novelle erleben wir das Gegenteil: Der Einsatz fossiler Rohstoffe wird fortgeführt. Die Produktionsmöglichkeiten für den nachwachsenden Rohstoff Holz drohen demgegenüber eingeschränkt zu werden. Das ist der falsche Ansatz.“
Der Entwurf des KSG sieht vor, dass künftig nicht mehr die einzelnen Sektoren ihre jeweiligen Emissionsminderungsziele erreichen müssen, sondern ein Gesamtziel definiert wird. Zwischen den Sektoren sollen Verrechnungen möglich sein, um Zielverfehlungen in Sektoren durch Einsparungen in anderen Sektoren kompensieren zu können.
Die Familienbetriebe Land und Forst sind ein freiwilliger Zusammenschluss von Eigentümern, die mit ihren Betrieben für gut 50.000 Unternehmer, Mitarbeiter und Familienmitglieder stehen. Unsere Mitgliedsbetriebe tragen Verantwortung für rund 5 Prozent der land- und forstwirtschaftlichen Fläche in Deutschland. Sie bewirtschaften ihre Flächen nachhaltig und denken in Generationen. Unser Ziel ist es, Mehrwert für unsere Gesellschaft zu schaffen und das Bewusstsein für die Anliegen von familiengeführten land- und forstwirtschaftlichen Betrieben zu stärken. Der Verband setzt sich daher für den Schutz des privaten Eigentums und die Stärkung der Wirtschaftskraft im ländlichen Raum ein. Im ständigen Dialog mit Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Öffentlichkeit engagieren sich die Familienbetriebe Land und Forst für eine verantwortungsvolle und generationsgerechte Politik.