Gemeinsame Pressemitteilung
Einigung in Brüssel: Wichtiges EUDR-Etappenziel erreicht
Vertreter von EU-Mitgliedstaaten, Europaparlament und EU-Kommission haben sich in Brüssel bei der EU-Verordnung zu entwaldungsfreien Produkten (EUDR) auf eine weitere einjährige Verschiebung sowie auf Vereinfachungen geeinigt. Der Verband AGDW – Die Waldeigentümer und die Familienbetriebe Land und Forst begrüßen die Verständigung zwischen den EU-Institutionen als dringend notwendigen Schritt zur Eindämmung weiterer unnötiger Belastungen der Waldeigentümer.
Berlin, 05.12.2025. EU-Kommission, Parlament und Mitgliedstaaten kamen gestern Abend in ihren Trilog-Verhandlungen überein, den Geltungsbeginn der EUDR um ein weiteres Jahr auf den 30.12.2026 zu verschieben und einigten sich auf inhaltliche Anpassungen an der Verordnung. So werden die Informationspflichten für Klein- und Kleinstbetriebe reduziert und der Verwaltungsaufwand in der Lieferkette eingedämmt. Bis zum 30.04.2026 soll die EU-Kommission die durch die Verordnung entstehenden Verwaltungskosten prüfen, mit der Option weiterer Vereinfachungen.
„Die erneute Verschiebung, die Reduzierung der aufwändigen Berichtspflichten und die weitere Prüfung der problematischen EUDR-Vorgaben bieten den notwendigen Spielraum für eine praxisgerechte Umsetzung der EUDR. Weitere mögliche Vereinfachungen wie der Verzicht auf eine individuelle Meldepflicht für Klein- und Kleinstbetriebe sowie eine nur einmalige Meldepflicht für mittelgroße Unternehmen bleiben in den kommenden Monaten auf der Agenda“, erklärt AGDW-Präsident Prof. Andreas Bitter.
Max von Elverfeldt, Vorsitzender der Familienbetriebe Land und Forst unterstreicht: „Die Einigung schafft die Grundlage dafür, regulatorische Auswüchse zu vermeiden. EU-Mitgliedstaaten wie Deutschland haben nachweislich kein Entwaldungsproblem, sondern sorgen durch aktive Waldbewirtschaftung für den Schutz und Erhalt der Wälder. Dem trägt die erzielte Verständigung ein Stück weit Rechnung.“
Der Rat der EU-Mitgliedstaaten und das Europaparlament sind nun aufgerufen, grünes Licht für die im Trilog erzielte Einigung zu geben und damit rechtzeitig vor dem Jahresende die notwendige Rechtssicherheit für die Landnutzenden zu schaffen. „Wir werden die Umsetzung der Einigung intensiv begleiten, um Belastungen der Landnutzenden in Deutschland so weit wie möglich abzuwenden“, betonen Bitter und Elverfeldt. Sie dankten den politischen Akteuren in Bundesregierung und Europaparlament für ihr Engagement, eine praktikable Lösung herbeizuführen.
